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RÄTSEL

Der Tod von Georgy konnte bis zum heutigen Tag weder amtlich noch anderweitig festgestellt werden. Die Frage nach dem Namen des Vermissten erschien seitdem im Boulevard-Blatt „Das Auge“ als eine unregelmässig wiederkehrende im wochenendlichen Kreuzworträtsel. Die zuständige Behörde hatte ebenso erfolglos nach hilfreichen Spuren gefahndet wie nach noch lebenden Verwandten. Auch die Suche nach einem Testament hatte sich im Sand verlaufen. Die gesetzlich vorgesehenen Wartefrist verstrich ergebnislos. Dann die offizielle, trockene amtliche Erklärung: Georgy verschollen.

Sein beachtlicher Nachlass etwa drei Monate später öffentlich versteigert, darunter auch seine sehr gepflegte Eigentumswohnung an guter Lage in der Stadt am See. Der ansehnliche Erlös floss in die Staatskasse und kam so, wie es das Zivilgesetzbuch (ZGB) vorsieht, der Allgemeinheit zugute. Der unverkäufliche Rest von Georgy's Habseligkeiten umweltfreundlich entsorgt und ortsüblich rezykliert: Berge von Papier, Kartons, Flaschen, Büchern, Kleidern, Schuhen, eine beschädigte Vase aus böhmischem Kristall, ein verdrecktes rotes Fahrrad ohne Sattel aber immerhin mit zwei angerosteten Pumpen, ein beschädigtes Hörgerät ohne Batterie, Marke Siemens, veraltet, zwei gebrauchte elektrische Zahnbürsten und drei grüne, merkwürdig riechende Schächtelchen gefüllt mit schwarzen Kondomen.

Von Unregelmässigkeiten, Auffälligkeiten oder Störungen wurde nichts bekannt. Auch das Boulevard-Blatt „Das Auge“ wusste nichts weiter darüber zu berichten.

Das stimmt eigentlich so nicht, das mit dem Lösen von Rätseln. Georgy hatte neben seiner strengen beruflichen Tätigkeit als Buchhalter weiss Gott noch anderes zu tun, als Rätsel zu lösen oder Rätseln und Ungereimtheiten dieser Welt und in seinem Leben nachzusinnen, Beschäftigungen, die ihm alle gleich lieb waren: Klavier spielen, den Hund des Nachbarn, einen munteren grauhaarigen Mittelschnauzer (Pfeffer und Salz) gelegentlich spazieren führen, kochen, grillieren, braten und köstliche Weine trinken, das letztere sehr oft alleine vor dem riesigen Fernseher im cool elegant eingerichteten Wohnzimmer - beim Lösen von Kreuzworträtseln, hin und wieder in Gesellschaft einer Frau, von Freunden oder von Kollegen, was ihn die unerbittlich verfliessende Zeit immer wieder für Augenblicke vergessen liess.

Seine Haare schon eher gelichtet als bei den meisten seiner gleichaltrigen Kollegen, und sie schienen von Monat zu Monat heller zu werden. Er verzichtete jedoch auf jede besorgte Massnahme gegen das unerbittliche Walten der Natur, verschrieb sich also auch nicht irgendeiner speziellen Diät, vermied weitgehende körperliche Übungen. Kleine Spaziergänge genügten ihm, mit oder ohne den Schnauzer des Nachbars. Er verzichtete auch auf all die täglich angepriesenen wundersam kostbaren Anti-Aging-Cremen (Hyaluron), Haarwuchsmittel, auf Colorationen, auf Toupets und ohne wenn und aber auf lockende Perücken. Auch das hätte er sich durchaus leisten können.

Rätsel und Rätselhaftes, allerhand Merkwürdigkeiten spielten eine bedeutendere oder zumindest ausgedehntere Rolle in seinem Leben als all die anderen zuvor genannten Beschäftigungen: vor allem eben und immer wieder Kreuzworträtsel. Nicht nur auf Deutsch, nein, auch auf Französisch und Englisch, vermehrt nach seiner frühzeitigen Pensionierung ein halbes Jahr vor seinem zweiundsechzigsten Geburtstag.

In all den Jahren seines ereignisarmen arbeitsreichen Lebens hat er eine Unzahl von diesen Rätseln zu lösen versucht. Die Anzahl der ungelösten Kreuzworträtsel an einer Hand abzuzählen. In den ersten jungen Jahren hat er noch leichtsinnig hoffnungsvoll ab und zu das Lösungswort eingeschickt und hin und wieder einen Preis gewonnen, zum Beispiel einen 50 Franken-Bon eines angesagten Coiffeurgeschäftes in einem Aussenquartier der Stadt, ein Kilo Trockenfutter vom Feinsten für verwöhnte Hunde, eine zierliche Dose gefüllt mit einer angeblich kostbar einzigartigen Anti-Aging-Creme, zwei Eintrittskarten zum Besuch eines Nachtlokals in der Innenstadt und kurz vor seinem fünfzigsten Geburtstag eine grosse Schachtel Pralinés mit abgelaufenem Verkaufsdatum, aber durchaus noch geniessbar. Das reichte ihm. Er verzichtete fortan bedenkenlos auf das Einsenden des Lösungswortes. Die gelungene Lösung war ihm für den Rest seines Lebens Entschädigung genug.

Die korrekte Beantwortung von manchmal abwegig weltfremd erscheinenden Fragen hatte ihm immerhin eine Menge vergnüglich zufriedener Augenblicke verschafft, Fragen wie: Autokennzeichen von Südsudan? Dritthöchster Berg von Holland? Gewinner des hiesigen Marathonlaufes im Jahr 1887? Vorname von Amundsen? Oft verfolgten ihn solch abwegig anmutende Fragen noch bei der Arbeit und manchmal bis in den Schlaf hinein.

Von seinem zweiundzwanzigsten Altersjahr an bis zu seiner frühzeitigen Pensionierung war er jeden Morgen um sechs Uhr aufgestanden. Zu jeder Jahreszeit. Bei jedem Wetter. Nicht immer freudig, wie vermutlich die meisten, die er kannte, aber fast immer ohne zu klagen und vor allem ohne die Hilfe von irgendwelchen Weckgeräten. Seine innere Uhr versagte nur sehr selten. Er galt allgemein als zuverlässig, treu, vertrauenswürdig. Einfach ein netter, sympathischer Kerl. „Ein idealer Schwiegersohn“, so sagten und dachten viele Mütter, die ihn kannten oder von ihm gehört hatten, Mütter von heiratsfähigen Töchtern.

Georgy hatte jedoch all die langen, arbeitsreichen Jahre allein gelebt. Zuverlässig auch hier. Als junger Mann noch schlicht als Lediger, später als nicht unzufriedener Single.
Georgy, ein nicht unglücklich Unverheirateter. Auch das erschien ihm manchmal ein Rätsel. Aber er liebte ja Rätsel.

Als junger Erwachsener, nach Abschluss einer kaufmännischen Lehre, bewohnte er eine einfache, preisgünstige Mietwohnung. Das war nach dem Abschluss der Lehre bei einem blonden, knorrigen Deutschen, aufgewachsen an der Nordsee, der ausschliesslich und wortwörtlich nicht mit Druckknöpfen sondern ausdrücklich mit „press fasteners“ handelte, die ausschliesslich in England produziert wurden. Das spielte sich ab im ersten Stock eines baufälligen fünfstöckigen Backsteinhauses ohne Lift, in einer Seitenstrasse hinter dem Hauptbahnhof, gleich neben dem etwas heruntergekommenen Brockenhaus.

Am Schluss seiner Karriere residierte Georgy am Rande der Stadt in einer ansehnlichen Eigentumswohnung mit kleiner, schmuck- und pflanzenloser Terrasse. Im Sommer zeigte der aufgespannte blassorange Sonnenschirm allen, die es wissen wollten, dass er zu Hause war. Das Hissen einer Landesfahne, die so schön im Winde flattern konnte, überliess er dem rustikal aufgemachten, holzgetäferten Restaurant in derselben Strasse, in fünf Minuten zu Fuss von seinem Wohnsitz aus zu erreichen.

Georgy war weder frauen- noch überhaupt menschenfeindlich. Im Gegenteil. Er verehrte zwar seine Mutter mehr als seinen Vater, der sich nur wenig um seine Kinder kümmerte und froh war, dass seine Frau alles kulinarisch und erzieherisch Notwendige in der Familie besorgte. Vielleicht schätzte er später gerade deswegen, im Berufsleben angekommen, immer wieder Frauen als zuverlässige Mitarbeiterinnen. Und hin und wieder auch als tüchtige und willige Helferinnen beim Lösen von Kreuzworträtseln. Da konnte es wohl vorkommen, dass er aus heiterem Himmel bei der nächst besten Mitarbeiterin, die ihm begegnete, ganz direkt und unvermittelt nachfragte: „Wie heissen doch schon wieder die wichtigsten Schwünge beim Schwingen? Nein, nicht der Wyberstich“. Oder: „Sie haben doch dreimal geboren, nicht wahr, dreimal? Kennen Sie ein anderes Wort für Geburtsschmerz? Kennen Sie vielleicht den Apostel der Grönländer? Oder wenigstens dessen Namen?“

Den wusste die treue, langjährige Mitarbeiterin, Frau L , leider auch nicht, obwohl man ihr nachsagte, sie sei eine Art von Grönländerin, Mitglied einer kleinen, obskuren Sekte im Oberland, so wurde jedenfalls immer wieder gemunkelt.

Daheim über seinem Bett - aber auch im Wohnzimmer - hingen eindrückliche Posters von Filmgrössen weiblichen und männlichen Geschlechts, berühmte Filmstars in unverkennbaren Posen, schöne Menschen mit rätselhaften Blicken. Da war auch das glänzende Poster eines einstmals berühmten Kinderstars, von Shirley Temple. Farbige Posters, die dazu bestimmt schienen, so etwas wie Lebensfreude, Weltläufigkeit, Optimismus, Glück auszudrücken. All diese herrlichen Leinwand-Frauen wie üblich zumeist nur mässig bekleidet, ihre zumeist prallen Brüste dem Betrachter mitleidlos entgegenstreckend, mal bedeckt, mal entblösst, seltener den prallen Hintern. Daneben auf einem hellblauen Blatt Papier folgende Verse in Georgys auffällig zierlich feiner Handschrift:

Wie sie schauen, wie sie grüssen!
Hier die zierlichen Mosjös,
Dort die Damen mit den süssen
Himmlisch hohen Prachtpopös.
(Die fromme Helene)

Keiner seiner Besucherinnen und schon gar nicht seinen Besuchern störten offensichtlich diese fotografischen Köstlichkeiten. Im Gegenteil. Die grossformatigen Posters, nicht zuletzt auch die Verse von Wilhelm Busch auf hellblauem Papier, gaben immer wieder Anlass für unbeschwerte, ausgelassene Auseinandersetzungen, die hie und da zu fröhlichen Wortgefechten ausarteten, besonders beim umsichtig zelebrierten Apéro an den Wochenenden, der sich oft dermassen in die Länge zog, dass man ohne Not auf das vorbereitete Nachtessen verzichten konnte, wenn man es nicht vorzog, sich doch noch zum fünf Minuten entfernten rustikal aufgemachten holzgetäferten Restaurant zu begeben. Das beliebte Restaurant mit der flatternden Landesfahne.

Ja, er hatte in seinem von aussen gesehen überwiegend ruhig dahinfliessenden Leben die eine und andere Liebschaft durchlebt, meist bloss kurzfristige Begegnungen und Bindungen mit einem dieser für ihn so rätselhaften Wesen. Aber immerhin konsequent ausschliesslich mit unverheirateten Frauen. Das verschaffte ihm weitherum zusätzlich zur Achtung seiner selbst auch die von vielen anderen.

„Konsequent“ war übrigens eines seiner wenigen Lieblingswörter. Im Sich-Beschränken auf ledige Frauen zeigte sich seine Vorstellung von so etwas wie Anstand, Tugenhaftigkeit, von Treue.

An der Wand in seinem Wohnzimmer hing ein weiteres kleines Zettelchen. Auch das überraschte keinen seiner Gäste.:

Denn wer nicht höflich nach allen Seiten
Hat doch nur lauter Verdriesslichkeiten.
(Plisch und Plum)

Im Herbst seines Lebens, als sich sein Haar zu lichten und merklich aufzuhellen begonnen hatte, erlebte er sich unbeschwert als cooler Single. „Single mit Niveau“ sagte er für manche vielleicht etwas zu oft, aber immerhin mit einem spitzbübischen Lächeln, das manche an den Schauspieler Bruno Ganz erinnerte. Seine Gäste kannten freilich den gängigen Slogan auch, lächelten heiter verständnisvoll zurück oder schauten zum Fenster hinaus in Richtung des Restaurants mit der keck aufgepflanzten Landesflagge.

Georgy verzichtete ohne Reue konsequent auf die Vermittlung durch einschlägige Agenturen, die es ja schon früher, als er noch jung war, vornehmlich aufs lockere Geld von einsamen Ledigen oder später von alleinstehenden Singles abgesehen hatten und nicht so sehr auf das dauerhafte Glück und Wohlergehen ihrer liebeshungrigen und entsprechend zahlungsbereiten liebessehnsüchtigen Kundinnen und Kunden.
Was erlebte er nicht immer wieder an emotionalen Verwirrungen und beziehungsreichen Verirrungen in seiner näheren und weiteren Umgebung!

Verzichten wir auf all die reizvollen aber auch verstörenden Einzelheiten, die uns leicht in die Irre führen könnten! Wir haben ja inzwischen vermutlich mit einigem Befremden zur Kenntnis genommen, dass Georgy keine tiefer greifende intime Beziehung mit friedlos verheirateten Frauen haben wollte. Niemals.

Verheiratete Frauen waren für ihn in erster Linie gute und von ihm sehr geschätzte Mitarbeiterinnen. Und er selbst wollte ja, genau besehen, eigentlich nie ernsthaft mit einer Frau zusammen wohnen, nie und nimmer ständig Bett, Bad, Dusche, WC, Zahnbürste, die Ferien oder gar das Lavabo teilen, schon gar nicht die Steuererklärung, so anziehend rätselhaft, attraktiv oder begütert die jeweilige Frau auch sein mochte. Er war eben ein von Grund auf anständig eigenständiger Mensch. Ein braver Kerl. Sympathisch. So sehr er sich hin und wieder in einsamen Stunden spielerisch ausmalte, selber auch ein guter Vater sein zu können, eine eigene Familie zu haben, eine glückliche Familie mit Kindern, einen Sohn, der Fussball spielt oder wenigstens für die FIFA arbeitet, als Profi bei Turicum oder Juventus, das wäre für ihn unsägliches Glück gewesen, eine Tochter gar, die nicht bloss als Mannequin sondern als regelrechtes Model gilt, dünn wie eine Bohnenstange, lebt wo möglich in Paris beim Modezaren aus Hamburg, in London, Mailand oder New York, und die ihm regelmässig telefonieren, posten oder mailen würde, um freudig mitzuteilen, wie sehr sie das Leben in einer wirklichen Grossstadt geniesse: in völliger Anonymität nämlich, gänzlich frei.

Doch schon hatte er zum nächsten unvollständig gelösten Kreuzworträtsel gegriffen und nach der Antwort für 3 senkrecht gesucht: veraltete Bezeichnung für Single.

Oder vielleicht gerade deswegen? Dieses Menschlich-Allzumenschliche hätte ihn sowohl bei seiner Arbeit als auch in seiner Freizeit bloss gestört. Er versuchte emotionalen Störungen aus dem Weg zu gehen. Er wollte in seiner Freizeit ganz einfach tun, was ihm gerade einfiel, Kreuzworträtsel lösen - und hin und wieder ungestört den übrigen Rätseln des Lebens nachsinnen.

Probleme erlebte er, das wissen wir bereits, bei seinen Kollegen oder Freunden, und leider auch bei seinen Mitarbeiterinnen. Gar nicht zu reden von den familiären Zwistigkeiten und Verbrechen, von denen er täglich aus den Medien erfahren musste, aber auch beim Lesen in alten und neuen Romanen, besonders wenn wieder einmal das Fernsehen versagte: traum- und albtraumhaft Unerhörtes, Abwegiges, Kriminelles, Perverses - nicht zuletzt auch täglich aus den bilder- und farbenreichen Boulevardblättern, die er nicht nur bei seinem Coiffeur oder Zahnarzt zu lesen immer wieder Gelegenheit hatte, allen voran aus dem Boulevard-Blatt „ Das Auge“.
Als junger Mann, als er Mutter und Vater und die bescheidene, fast kümmerliche elterliche Behausung im Industriequartier verliess, wohnte er in einem der noch bäuerlich geprägten ruhigen Vororte der Stadt und musste deshalb täglich auf seinem alten und sichtbar angerosteten Militärvelo in die Stadt radeln, in eines der öden, schwach besiedelten Aussenquartiere, zu einer neulich errichteten Abfall-Sammelstelle.

Von Recycling kannte damals weder Georgy noch der DUDEN vor allem das Wort noch nicht. Anders verhielt es sich mit dem entsprechenden Sachverhalt: dem Entsorgen von Kehricht und dessen lukrative Transformation. Der allgegenwärtig hilfreiche Ochsner-Kübel, gewichtiger Vorläufer der heute üblichen kostenpflichtigen bunten Abfallsäcke, damals ein beliebtes Hochzeitsgeschenk. Nicht der Ochsner-Küblel, aber dessen Inhalt, der Abfall, der Kehricht lässt sich nicht nur mindestens bis zum Alten Testament zurückverfolgen, sondern noch viel weiter, bis zum Urknall. „Kein Knall ohne Abfall“, so ein weiterer seiner Aussprüche, mit dem er das Göttliche mit dem Gemeinsten unbesonnen in Verbindung brachte. Güsel, wie man hier in seiner Umgebung sagt, der Kehricht, die Abfälle, das Zu-Entsorgende, das Nicht-mehr-zu-Gebrauchende ist von der Natur, von der Schöpfung, von Gott gewollt, mindestens zugelassen. Die Beseitigung des Güsels für die Menschen eine ständige Plage und Herausforderung, für jedes Gemeinwesen, für den Staat, für die gesamte Menschheit, vielleicht so etwas wie eine Strafe. Eine Strafe? Strafe wofür? Georgy wusste keine Antwort.

Nicht als Chauffeur arbeitete er dort an seiner ersten Abfall-Stelle, auch nicht als Lagerarbeiter, schon gar nicht als Handlanger oder Hilfsarbeiter sondern als kaufmännischer Angestellter, in einem Büro, klein und düster, und zwar gleich von Anfang an als Buchhalter, der sich glücklicherweise auch in Steuerfragen auskannte, ohne dabei das Gewissen zu belasten - weder das eigene noch das des Chefs. Zuerst bloss probeweise als Hilfskraft auf Abruf für einen überraschend jungen Vorgesetzten, verheiratet mit einer um dreizehn Jahre älteren Frau, die nach der täglichen Arbeit im Haushalt selten die Wohnung verliess, stundenlang im Schaukelstuhl auf dem Balkon rauchte, die dunkle Sonnenbrille auf der Nase, einen Aschenbecher nach dem andern zum Überquellen brachte, vertieft in die Welten von Bouelvard-Blättern und Romanheftchen. Dieser junge Chef hatte angeblich weder eine Lehre noch eine andere Ausbildung durchlaufen, jedoch immer wieder mit der Polizei zu tun gehabt: zu schnelles Fahren innerorts, unerlaubtes Parkieren auf vielen Plätzen der Stadt, nächtliche Schlägereien in der Langgasse oder im Niederdorf nach übermässigem Alkohol-Konsum, Littering am Ufer des Sees und vor dem städtischen Kunsthaus. Wobei das Littering vor diesem imposanten Gebäude zunächst gar nicht bemerkt und entsprechend geahndet wurde. Die herbeigerufene zurückhaltende oder doch eher vorsichtige Polizei vermutete gleich einen künstlerischen, wenn nicht närrischen Hintergrund, nichts Politisches jedenfalls, keine Aktion von Chaoten, gar vom Schwarzen Block, vermutete im schriftlichen Rapport wortreich schliesslich doch einen künstlerischen Event, von so was wie Duda, Dieda oder Dada. Darum vermutlich auch keine vorgängige offizielle Antragstellung beim zuständigen Amt, den öffentlichen Raum für eine künstlerische Überraschung benützen zu dürfen. Und schon kamen Leute mit ihren Kameras zum prominenten Kunsttempel herbeigeeilt, auch ein Reporter vom Boulevard-Blatt „Das Auge“, und photographierten die mutwillig hingeworfenen Abfälle aus allen Richtungen.

Nur wenige Jahre später arbeitete Georgy, der übrigens nie einer Gewerkschaft angehören wollte, was ihm vom jeweiligen Chef immer wieder besondere Anerkennung und Sympathie verschaffte, als vollwertige, nicht mehr probeweise und beliebig abrufbare Arbeitskraft und schliesslich, in der Schlussphase seiner Karriere, als oberster Buchhalter der inzwischen renommierten Firma, das heisst als Chefbuchhalter, als Vorgesetzter über ein halbes Dutzend Buchhalterinnen mit Teilpensum. Alle verheiratet bis auf eine: eine muntere Single, zum dritten Mal geschieden.

Georgy hatte von Anfang an bewusst auf die Mitarbeit von Buchhaltern verzichtet, und er hat seine Personalpolitik nie bereut.
Seine Vorgesetzten liessen ihn gewähren, vertrauten ihm, und sie wurden nicht enttäuscht. Sie machten bloss bei passender und unpassender Gelegenheit ihre müde wirkenden Sprüche. Hühnerhofphantasien.

Unaufhaltsam hatte sich die Firma, welche sich ursprünglich bloss mit Altpapier, alten Kleidern und Altglas herumschlug, in jenen goldenen Jahren des wirtschaftlichen Aufschwungs entwickelt. Neue Standorte in zahlreichen Gemeinden des Landes, Standorte, die in kurzer Zeit glänzend gediehen. Der Hauptsitz schliesslich nicht mehr in einem öden Aussenquartier, die Zentrale, das „Head office“ schliesslich in hellen, schmucken Räumen in der Innenstadt unweit des Sees, in dessen unergründlichem Wasser man seit einigen Jahren wieder klaglos schwimmen konnte, ohne Ausschläge oder Atemnot zu bekommen - und Fische fangen, den Egli vor allem, gesund und gross genug für den Verzehr und nachweislich jeder gesundheitlichen und kulinarischen Kritik standhaltend, obwohl immer wieder Leute unbedacht und oft auch absichtsvoll fortfuhren, acht- und rücksichtslos ihre Abfälle im See und anderen Gewässern verschwinden zu lassen. Besonders in der Dunkelheit der Nacht. Man wollte sich wohl um die Kosten für die offiziellen Abfallsäcke drücken. Vielleicht auch aus Protest gegen den Staat, gegen die da oben, und dabei unwissend rücksichtslos auch die Recycling-Firma von Georgy nachhaltig schädigend.

Diese Dynamik im Sammeln und Verwerten von Abfällen, dieser verblüffende Erfolg: für keinen der Beteiligten voraussehbar. Am wenigsten für Georgy. Begreiflich. Der bewegte sich ja an seinem Arbeitsort zusammen mit seinen Mitarbeiterinnen ausschliesslich im Buchhalterischen. Seine Arbeit hätte ebenso gut etwa den Handel mit Käse oder den Transport von Gold, Tieren, Blumen oder Leichen betreffen können. Oder mit „press fasteners“, mit diesen Druckknöpfen wie an seiner ersten Stelle, im fünfstöckigen Backsteinhaus ohne Lift hinter dem Hauptbahnhof, gleich neben dem alten Brockenhaus, im Strom der unerbittlich dahinfliessenden Zeit, die unaufhaltsam immer mehr und immer reichhaltigere Abfälle mit sich brachte, eine Unmenge von Güsel, das heisst von Unrat, Gebirge von Abfällen aller Art, ständig anwachsende Schutthalden, die im Land draussen oft tagelang rauchten und an manchen Orten einen Gestank verbreiteten, der zum Erbrechen odere Weinen reizte. Zum Kotzen. Und zu gereizten Reaktionen der betroffenen Bevölkerung. Verantwortungsvolle Politiker und Politikerinnen waren gefordert. Aber auch die Wisssenschaft, die Technik und die Industrie. Einige besonders eifrig verantwortungsvolle Bürger und Bürgerinnen forderten in einer Petition allen Ernstes die Einführung eines neuen Schulfaches:Entsorgung. Man stritt bereits im Vorfeld darüber, nach welchen Kriterien die Schüler dabei benotet werden sollten.

Wunderbar aufblühend also das Geschäft mit all den vielfältigen und sich wuchernd vermehrenden Abfällen. Ein modernes „el dorado“ für alle, die rechtzeitig angefangen hatten, sich um all die anfallenden Abfälle zu kümmern. Immer weniger natürliche Matrerialien, immer mehr künstliche, schwer abbaubare, gefährliche, tödliche Stoffe.

Seine Chefs, die sich während seines Arbeitslebens in bunter Folge ablösten, blieben merkwürdigerweise jeweils nur kurz in ihrer leitenden Position. Typische Möchtegern-Chefs, das heisst Möchtegern-Manager. Ohne Ausdauer. Ohne Nachhaltigkeit. Nur den raschen Gewinn im Auge. So befand wenigstens Georgy und griff zum nächsten Kreuzworträtsel, um auf weniger düstere Gedanken zu kommen. Nur auf kurzfristigen Gewinn sind diese Kerle bedacht, diese sogenannten Chefs, diese Ceos, diese Halunken. Keine wirklichen Unternehmer, die echte Verantwortung zu übernehmen bereit waren, nicht zuletzt mit dem eigenen Vermögen. So die Meinung von Georgy.

Georgy machte sich so seine Gedanken, vor allem daheim, bevor er zum nächsten Kreuzworträtsel greifen musste. Er drängte sich nicht auf. Er war kein Rufer in der Wüste. Diese Aufgabe überliess er den dazu Berufenen, den Politikern, den Medien, den neu aufkommenden Grünen und vor allem den Boulevard-Blättern, dem „ Das Auge“ zum Beispiel, dem Papst und allen andern religiösen Würden- und Werteträgerinnen und -trägern. Er war kein Paulus. Er war überhaupt kein Apostel, kein Kämpfer und kein Prediger, nein, das war er nicht. Er hielt sich lieber still zurück, auch wenn sich zum Beispiel wieder einmal Unruhe wegen der Besetzung der obersten Firmenleitung breit machte. Er wartete ab, wirkte still und klaglos weiter in seinerAbteilung, der Buchhaltung, löste in seiner Freizeit noch eifriger als sonst ein Kreuzworträtsel nach dem andern und rätselte daneben auch über so manch andere Dinge, seine Zukunft, immer häufiger auch übers Älterwerden. Und er schaute immer häufiger in den Spiegel.

Er führte im Grunde ein ungefährdetes Leben in seiner Abteilung, in seiner Arbeitsklause, in seiner Buchhaltung, dort, wo er sich auskannte, wo er sich sicher und stark fühlte. Dort gehörte er hin. Und hier wollte er bleiben. Er war auf stille Art zufrieden und auch ein bisschen stolz, dass die Abteilung, seine Abteilung, stetig wuchs und mit der Einführung von Computern auch technisch mithielt. Er befasste sich am Ende seines Berufslebens im Besonderen nicht nur mit dem anwachsenden Datenmüll, er kümmerte sich auch intensiv um die Datensicherheit.

Da waren unter diesen sich ablösenden Chefs, die sich später von einem Tag auf den andern CEO nannten, auch zwei ältere Herren, die wie aus dem Nichts aufgetaucht waren, der eine zusammen mit einer viel jüngeren Partnerin liiert, der andere mit einer viel älteren, blondierten Barmaid, deren linker Arm bis zum Ellbogen hin mit chinesischen Drachen tätowiert war. Georgy nannte sie ganz einfach Marylin und grinste. Ihre Tätowierungen fand er entsetzlich. Ein weiterer Chef war schwul, was Georgy weiter nicht störte, aber zu Geschwätz und Spannungen im Betrieb führte, selbst in der durchwegs von Frauen besetzten Buchhaltung. Ein weiterer Chef, ein Transvestit, was Georgy zunächst leicht irritierte, ein weiterer transsexuell, für Georgy besonders merkwürdig. Rätselhaft all diese füher für ihn unbekannten geschlechtlichen Variationen und deren Auswirkungen für die Gesellschaft, für die Kirchen, für die Rechtsordnung und das aktuelle Kunstverständnis.

Dass die menschliche Natur sich in seinem Betrieb so reichhaltig zeigte, gab ihm Anlass zur Annahme, dass da vermutlich noch ganz andere Variationen des Geschlechtlichen möglich sein könnten. Das Letztere erfuhr er rein zufällig, als er spät am Abend nach einem Kinobesuch den Fernseher eingeschaltete und noch einmal sein Champagnerglas nachfüllte, um das Ende einer dieser in Mode gekommenen voyeuristischen Gespräche zu verfolgen, eine dieser grassierenden Talk Shows. Der Gesprächsleiter, der Moderator, der Talkmaster selber vom anderen Ufer, so hatte er im „Das Auge“ beiläufig gelesen. Doch auch das spielte für Georgy eigentlich keine Rolle. Solche Nachrichten muteten ihn an wie irgendwelche der täglich servierten aufregenden Berichte und Schilderungen aus fernen Ländern oder aus dem hiesigen Biotop. Auch dazu wusste er selbstverständlich einen Vers von Wilhelm Busch:

Und die sittenlose Presse,
Tut sie nicht zur frühen Stund
All die sündlichen Exzesse
Schon den Bürgersleuten kund.

Georgy war freiheitlich gesinnt, ein Liberaler, auch wenn er immer wieder eher auf Sicherheit bedacht war, von klein auf liberal im eigentlichen und ursprünglichen Sinn. So befand er wenigstens. Er begriff sich als einen Liberalen, der keiner der existierenden liberalen Parteien angehörte. Denn keine war in seinem Sinn echt liberal, auch die FDP nicht. Eine eigene Partei zu gründen, eine echt liberale, dazu fehlten ihm derMut und die Lust und insofern die Zeit.

Und so war er froh und schätzte es, dass sich niemand, so meinte er, nach seinen innigsten Phantasien, Wünschen und Vorlieben erkundigte oder bei seinen Bekannten oder Freunden nachforschte, was er den lieben langen Tag lang in den Ferien und vor allem in den Nächten so alles treiben würde. Er beneidete die Politikerinnen und Politiker nicht. Auch nicht all die andern merk-würdigen Leute, die man Prominente nennt, die VIP-Menschen, von denen man nicht nur täglich aus den Medien erfahren konnte, wer gerade dazu gehörte, sondern vor allem, was sie in der letzten Nacht und sogar auch am helllichten Tag getrieben hätten und mit wem und warum nicht mit einem oder einer anderen und wo und wie lange auch immer.

Die Natur, die Schöpfung ganz allgemein, so die Meinung von Georgy, liess offensichtlich allerhand Spielarten und Kapriolen zu. Ohne Kapriolen hätte sie sich wohl überhaupt nicht entwickelt, davon war er überzeugt. Mutationen gehören zur Entwicklung der Natur. Die Natur ist von Natur aus kapriziös. Die Natur macht Sprünge. Sie ist sprunghaft. Darüber hatte er gelesen und auch am Fernsehen einiges vernommen. Aber warum heute in dieser Häufung, all diese natürlichen Kapriolen? so fragte sich Georgy manchmal, und weshalb nicht nur bei Künstlern, Pädagogen, Trainern, Geistlichen und Medienschaffenden, sondern ausgerechnet in seiner Firma? Bei seinen CEOS? Rätselhaf erschien ihm das. Er wusste keine Antwort, und so griff er zum nächsten unvollendeten Kreuzworträtsel, das auf dem kleinen Marmortischchen neben dem TV bereitlag.

Er wusste wie so oft einfach keine Antwort. Die Fragen blieben. Es blieb für ihn ein Rätsel, dieses sein Leben, das Leben überhaupt, die Geschlechtlichkeit, die Naur, der Klimawandel, die schmelzenden Gletscher, der Urknall, die Erschaffung der Erde, der Mond und all die andern Gestirne, die Venus mit eingeschlossen, das Älterwerden, die Liebe, das Sterben.

Die unregelmässig und gleichsam nervös expandierende aber immer aufs neue florierende Firma, die sich immer wieder mit je neuem Namen an je neuen Orten an die je neuen Abfälle der Menschen heranmachte. Sie ging im Verlauf ihres unregelmässigen Aufstiegs dreimal Pleite und musste dann ihre Aktivitäten für eine Weile einstellen. Vermutlich lohnende Konkurse für den jeweiligen Inhaber. Das sagten und tuschelten jeweils die Leute, nicht nur unter den Angestellten. Darüber schrieben die Zeitungen, welche in der Pflicht standen, ohne Scheuklappen das gesellschaftliche Leben zu beobachten und zu kommentieren. Und Georgy dachte das nicht nur, er war davon überzeugt. Sein buchhalterisches Wissen liess da keine Zweifel aufkommen. Doch er verhielt sich jedes Mal möglichst ruhig und tat gleichmütig pflichtbewusst seine tägliche Arbeit wie ein Uhrwerk, das gut funktioniert. Der Betrieb pausierte jeweils nur für kurze Zeit, höchstens für zwei, drei Monate. Der Anfall von unerwüschtem aber brauchbarem Abfall aller Art war ganz einfach zu gross, wuchs ständig, blühte gleichsam auf und musste immer wieder weggeschafft und wenn möglich clever, das heisst vor allem gewinnbringend recycliert werden. Es fehlte nie an Leuten, welche das tun wollten, vor Jahrzehnten, das heisst vor dem Zweiten Weltkrieg zumeist arme Schlucker, Obdachlose, Bettelpack, und dann immer mehr Spezialisten, Spezialisten schliesslich sogar mit Hochschul-Abschluss und entsprechendem Renommee und Einkommen.

Das ganz grosse Geschäft, so Georgy, wurde vor Jahren vom damaligen ganz normalen und unauffälligen Chef angerissen, der seine gleichaltrige, leicht bucklige Frau nicht im Geschäft haben wollte: die Verwertung von Chemikalien aller Art, deren Giftigkeit ausser Frage stand, und von denen sich seine Kunden ohne grosses Federlesen und so rasch wie möglich zu trennen versuchten Und so billig wie möglich. Das führte später da und dort zu grossen und äusserst kostspieligen Problemen. Altlasten nannte man das, und man stritt in einigen Fällen jahrelang darüber, wer hier für die Folgekosten aufkommen sollte. Altlasten wurden dabei oft zu späten Belastungen der nachfolgenden Allgemeinheit.

Übrigens schon der Vater seines ersten Chefs hatte von den Abfällen der Leute am unteren Zürichberg gelebt. Das hatte ein Journalist des Boulevard-Blattes „Das Auge“ herausgefunden. Vor und während des Zweiten Weltkrieges zog dieser Mann fast täglich mit seinem wackligen, vierrädrigen Handkarren durch die Gegend, so dass er alle vier Wochen wieder am gleichen Ort auftauchte und laut und deutlich in die Welt hinausschrie: „Lumpe! Ziitige! Fläsche!“, „Lumpe! Zitige! Fläsche!“ Laut und rhythmisch war sein Singsang, so dass die Leute, das heisst vor allem die Frauen, die damals zum grössten Teil nicht beruflich tätig waren, also richtige Hausfrauen, in aller Gemütlichkeit die Zeitungen, Zeitschriften, alte Kleider und leere Flaschen zusammenraffen und vor die Haustüre legen und stellen konnten bis der „Lumpensammler“ dann vorbeikam, bedächtig, die Sachen sorgfältig musterte, bevor er sie in den verschiedenen Säcken und Kisten auf seinem Karren verschwinden liess.

Georgy beschäftigte sich wenig mit der Vergangenheit, weder mit seiner noch mit der seiner Firma. Er beschäftigte sich, wie wir wissen - neben dem Lȍsen von Kreuzwortrȁtseln - auch mit andern rätselhaften Dingen: Ebbe und Flut zum Beispiel. Er wusste, dass dies mit dem Mond zu tun hatte. Und mit der Umdrehung der Erde. Das hatte er bereits in der dritten Primarklasse von seinem Lehrer gehört, der zwar über eine Fülle von Meerrohren verfügte und auch selbstverständlich Gebrauch davon machte, der es aber auch liebte, jeweils in der letzten Unterrichtstunde von elf bis zwölf am Samstagvormittag seine Schüler mit allerhand merkwürdigen Begebenheiten bekannt zu machen: Entstehung der Alpen, Untergang der Dinosaurier, Flüge des Grafen Zeppelin, Leben und Tod der Bienen, Winterschlaf der Murmeltiere, Kuhkämpfe im Wallis, Tessiner Buben als Kaminfeger in Mailand und vieles andere mehr.

Im Verlauf seines Lebens war Georgy noch auf weitere Merkwürdigkeiten gestossen . Wieso wird dem Beifahrer im Auto übel, wenn er sich über die Landkarte auf seinen Knien beugt, um die beste Route ausfindig zu machen? Warum suchen sich immer wieder kleingewachsene Männer grosse Frauen als Partner? Wieso versprechen Politiker vor den Wahlen so vieles, von dem sie ehrlicherweise annehmen müssen, dass es nie geschehen wird? Wieso kostet ein Paar Socken im luxuriösen Warenhaus im Ausnahmeverkauf 2.99 Franken und nicht schlichtweg 3 Franken? Auf Grund welcher Informationen finden Brieftauben über Hunderte von Kilometern den Weg zurück zum heimischen Verschlag? Warum vermehrt sich die Weltbevölkerung so unheimlich stark trotz des enormen Verkaufs von vielfältigen Antibaby-Pillen und obwohl die Lebensbedingungen für Millionen von Menschen menschenunwürdig sind und obwohl Jahr für Jahr immer mehr Menschen Opfer von Naturkatastrophen und Kriegen werden?

Er war schon früh in seinem Leben auf das Luzifer-Rätsel gestossen, auch auf das Reichenauer Rätsel. Er las schon vor vielen Jahren in einem Monatsmagazin auch über ALMA, das Riesenteleskop, geplant für 2023, das einmal auf 5000 Metern über Meer in Chile dazu bestimmt sei, das Welt-Rätsel zu lösen. Und welche Rolle spielt inzwischen das CERN? Vielleicht die Antwort finden auf die Frage, wieso sich der Güsel, der Abfall nach der Vertreibung von Adam und Eva aus dem Paradies auf unserer Erde dermassen hat breitmachen können.

Und er erinnerte sich immer wieder an einen seiner Lehrer, den er besonders gut mochte, und der am liebsten Schauspieler geworden wäre, welcher die Gewohnheit hatte, die Schüler mit folgender Frage in Verlegenheit zu bringen: Wisst Ihr, meine Söhne und Töchter, wisst warum die Banane krumm ist? Schweigen. Wenn die Banana nicht krumm wär', dann wär's keine Banane mehr. Gelächter. Und der Lehrer hatte die Schüler für sich gewonnen.

Kreuzworträtsel waren für Georgy ganz einfach Kult, wie manche Leute das heute nennen würden. Nur wusste er das selber nicht. Diesem merkwürdig anmutenden Ausdruck war er erst am Schluss seiner Laufbahn begegnet. Zunächst in einem Lexikon, dem vorletzten Grossen Brockhaus. Dann in zunehmendem Masse in den Medien, vor allem im Boulevard-Blatt „Das Auge“. Kult. Das hatte es früher hier in Europa doch nicht gegeben: Kult. Vielleicht in Afrika oder auf Bali, bei den Aborigenes oder in Grönland vielleicht. So viel Kult. Kult, so befand er schliesslich befremdet, war offenbar Kult geworden.

Auch dass für einen gesunden, studierten und ausgewachsenen Mann aus dem Wallis das Sammeln von ausgewähltem Güsel, das heisst von speziellen Abfällen, Kult war, erfuhr er erst kurz vor seiner Pensionierung. Und die schönsten Abfälle würden von diesem seltsamen Walliser sogar in einem kleinen Museum ausgestellt, in einem Haus, das er von seinen Eltern geerbt hat. Das alte Elternhaus als Kultstätte für Güsel. Auch diese Vorstellung befremdete Georgy so sehr, dass er vorzog, weder weiter daran zu denken noch das betreffende Museum zu besuchen.

Georgy besass, was wohl niemand überraschen wird, eine Menge von speziellen Wörterbüchern, verschiedene Duden und vor allem den Grossen Brockhaus. Später kam das Internet hinzu und verdrängte immer mehr die gedruckten Rätselhilfen. Zudem sammelte er all seine gelösten Kreuzworträtsel, legte sie in verschiedene Schachteln, um hin und wieder auf eine davon zurückzugreifen. Meistens wusste er genau, welche abwegig anmutende Frage er in welchem der bearbeiteten Kreuzworträtsel schon beantwortet hatte. Dies wurde mit den Jahren jedoch immer schwieriger. Auch sein ehemals so hervorragendes Gedächtnis hatte nachgelassen, seine Erinnerungen veschwebten und damit auch sein Verlangen, in den alten gelösten Kreuzworträtseln herumzusuchen.

Kurz vor seinem Verschwinden war Georgy vermutlich auf ein besonders merkwürdiges Kreuzworträtsel gestossen, das ihm einige Schwierigkeiten bereitet haben musste. So die polizeiliche Aussage in einem der amtlich abgestützten Untersuchungsberichte. Und dieses Rätselhafte hatte sich direkt im Zentrum des durchaus unauffällig herkommenden Buchstabengitters angesiedelt, das man auf dem Tischchen vor dem Fernseher vorgefunden hatte: in Form eines Loches, eines grossen schwarzen Punktes, eines O, eines Omega im Zentrum eines zerknitterten Kreuzworträtsels. Ein nur auf den ersten Blick unauffälliges Kreuzworträtsel. Georgys bisher so treues Gedächtnis hatte vermutlich versagt, ebenso seine üblichen Gedächtnishilfen.

Der Tod von Georgy konnte bis zum heutigen Tag weder amtlich noch anderweitig festgestellt werden. Die städtische Behörde erwirkte nach Ablauf der gesetzlichen Wartefrist die unabdingbare Verschollenheits-Erklärung. Sein beachtlicher Nachlass wurde daraufhin öffentlich versteigert, darunter auch seine Eigentumswohnung an guter Lage. Der ansehnliche Erlös wanderte in die Staatskasse und wurde auf diese Weise gleichsam recycliert. Von allfälligen Unregelmässigkeiten und Unzufriedenheiten wurde nichts bekannt.

Ein Rätsel für alle, die ihn gekannt hatten: das unerwartete und unerklärliche Verschwinden von Georgy, ein Rätsel nicht zuletzt auch für die wie immer sensationshunrigen Medien, besonders für das Boulevard-Blatt „Das Auge“, welches selbst noch nach Jahren immer wieder in ereignisflauen Wochen unter dem holprigen Titel „Das Kreuz mit dem Kreuzworträtsler“ diesen ungeklärten Fall aufgriff, neue Spuren und Überlegungen anbot und immer verwegenere Schlüsse daraus zog. Aber immerhin für einmal korrekt die Überschriften mit genügend Fragezeichen versehen oder mit der abschliessenden Zusatzbemerkung, dies und das und auch jenes sei bloss mutmasslich, wenn auch im höchsten Grad mutmasslich.

„Georgy M, frisch pensionierter Buchhalter, spurlos verschwunden.“
So stand es zunächst kurz nach der Entdeckung auf vorderster Seite im “Das Auge“ samt Foto, das ihn sehr jung erscheinen liess. Die Nachricht vermutlich von jemandem veranlasst, der sich bei „Das Auge“ rasches Geld abholen wollte. Und so hiess es fast wörtlich einen Tag später während dreier Tage wiederholt im Fernsehen jeweils vor der Tagesschau: Vermisst wird Georgy M., mittlere Statur, graues, schütteres Haar, leicht abstehende Ohren, Muttermal auf der linken Seite des Halses, schwerhörig, Brillenträger. Besonderer Hinweis: Georgy M. trägt vermutlich ein oder mehrere Kreuzworträtsel mit sich. Sachdienliche Mitteilungen sind zu richten an die und die Telefonnummer oder ganz einfach wie immer in solchen Fällen an die nächste Polizeidienststelle.

Aber das stimmt eigentlich so nicht. Der genaue Tag seines Verschwindens konnte bis auf den heutigen Tag nicht festgestellt werden. Über die Plötzlichkeit liess sich somit im Ernst nicht streiten. Das „Plötzliche“ war doch eher nach dem Gusto der öffentlichen Medien und deren Konsumenten. Die Schätzungen über den Zeitpunkt seines plötzlichen Verschwindens wichen jedenfalls weit auseinander.

Nachbarn und auch der Postbote stellten damals an einem ganz normalen Morgen fest - und dies nicht zum ersten Mal - , dass der Briefkasten von Georgy nicht geleert worden war. Zunächst nichts Besonderes, kein Anlass, sogleich an etwas Schlimmes zu denken oder eilig gegen rasches Geld sich beim Boulevard-Blatt „Das Auge“ zu melden. Das kannte man bei Georgy seit Jahren, dass er hin und wieder in seiner Ferienzeit für Tage und Wochen verschwand, ohne andere Personen zu informieren. Georgy war wohl wieder einmal im wohl verdienten Urlaub, Badeferien in der Karibik, Velotour auf Mallorca oder schöne Tage fernab der Heimat in Thailand, Pattaya vielleicht, möglicherweise wieder im Hotel, das er so liebte, im Hotel Amari Orchid Resort and Tower, wie schon oft.

Georgy hatte wie gewohnt auch diesmal niemanden beauftragt, seinen Briefkasten während seiner Abwesenheit zu leeren. Und eine Tageszeitung hatte er nie abonniert. In seiner Wohnung und auf der Terrasse waren keine Pflanzen, die ab und zu begossen und gedüngt sein sollten. Er besass ja bekanntlich aus praktischen Gründen nur Wasserpflanzen. Einige wenige dürftige.

Irgend jemand musste dann doch der Polizei berichtet haben. Und diese meinte zunächst beruhigend, man bräuchte sich nicht zu sorgen, man möge zunächst einmal ganz ruhig zuwarten. So was komme immer wieder vor. Das sei überhaupt nicht selten, dass Leute für einige Zeit verschwänden. Die meisten würden früher oder später zurückkehren, das zeige die Erfahrung. Freilich eine hundertprozentige Sicherheit gebe es nicht. Nur der Tod sei absolut sicher.

Die Polizei begann nur zögerlich, wohl um nicht der völligen Untätigkeit bezichtigt zu werden, nach weitern Informationen und Indizien zum Fall Georgy M. nachzuforschen. Nur keine Aufregung. Das war die so oft bewährte Devise auch in diesem Fall, und schon gar nicht „Das Auge“, das bunte Boulevard-Blatt ins Bild setzen. Das würde nur weitere unnötige und unproduktive Aufregungen bringen und die Arbeit der Polizei behindern, wie bekanntlich schon so oft. Man erinnere sich doch an den Fall Mallony vom letzten Frühling. Schon vergessen?

Das genaue Datum seines plötzlichen Verschwindens war also schlicht nicht auszumachen. Georgy war eines unbekannten Tages einfach weg von daheim, auf und davon, weg von der schönen, lebenswerten Stadt am See, geheimnisvoll, wie vom Erdboden verschluckt, spurlos, vielleicht gar von Ausserirdischen abgeholt, so die lose Berkung eines Nachbarn, und die würden bekanntlich keine Spuren hinterlassen. Oder doch?

Als man seinen Briefkasten unter polizeilicher Aufsicht leerte, konnte man anhand einer monatlich verschickten Zeitschrift den ungefähren Zeitpunkt seines Verschwindens eruieren.

„Das Auge“ hatte, wie schon erwähnt, zuallererst Wind von diesem Verschwinden bekommen. Das Boulevardblatt hatte daraufhin einen anklagenden Artikel veröffentlicht und nicht nur ein Foto beigefügt, umständliche und belanglose Interviews mit ehemaligen Mitarbeiterinnen aus der Buchhaltung geführt, die ohne jede Belohnung willig Auskunft gaben. Die Sache mit dem Wasserbett erschien ausführlich mit allen Details. Und dann vor allem Georgy's Kult mit dem Lösen von Kreuworträtseln.

Weil keine Person, auch kein Ausländer, aber vor allem keine Frau verdächtigt und angeklagt werden konnte, wurde gleich die ganze Gesellschaft angeklagt. Unsere heutige Gesellschaft lasse so etwas zu, so weit seien wir leider schon gekommen in unserer anonymen, materialistischen, gefühlarmen Welt. Unsere heutige menschenverachtende, mitleidlose, rücksichtslose und ungeheuer viel Abfall produzierende Gesellschaft lasse so etwas zu, dass ein braver, verdienter Mitbürger, ein korrekter Buchhalter, spurlos verschwinde und kein Mensch merke das, kein Mensch schlage Alarm. Und erneut wurde samt Foto auf einen Fall in einer anderen Stadt an einem anderen schönen See im Westen des Landes hingewiesen. Da habe man doch in einer Mansarde eines Mehrfamilienhauses den Körper eines alten Mannes erst gefunden, als die Sache bereits zum Himmel stank. Ekelhafte Entsorgung. Was für eine Gesellschaft! Schändlich!

Die Polizei hatte ohne Verzug die Erlaubnis erhalten, die Türe zur Eigentumswohnung von Georgy mit Gewalt zu öffnen. Gewalt war dann freilich nicht notwendig. Die abkommandierten Polizisten wussten genau, wie man solch einfache Schlösser bearbeiten muss, um möglichst ohne Schaden anzurichten ins Innere einer Wohnung oder eines Hauses zu gelangen.

In der Wohnung schien auf den ersten Blick alles in Ordnung. Kein Gestank, kein besonderer Duft. Milde Frische. Nichts da von Unordnung. Alles unauffällig und sauber, die Fenster im Wohnzimmer und in der Küche hinter den heruntergelassenen Storen angelehnt. Nichts Auffälliges. Auf dem Marmortischchen vor dem Fernseher einige Zettel, fast alle vollgeschrieben mit Wörtern aus drei Buchstaben. Da lag auch ein einziges nur halbwegs gelöstes Kreuzworträtsel in der Mitte dieses Tischchens. Alle diese Dinge wurden sorfältig fotografiert, dann ebenso sorgfältig zusammengerafft und für weitere Untersuchungen an die zuständige Dienststelle weitergeleitet.

Das arg zerknitterte Kreuzworträtsel, das mitten auf dem Tischchen vor dem Fernseher lag, wies merkwürdigerweise in der Mitte ein eine dunkle Stelle auf, ein Loch bei genauerem Hinsehen, das nicht nur wie ein O aussah sondern auch ein O bedeutete. Dies wurde durch findige Beamte festgestellt. Sie erhielten entsprechendes Lob. In der Mitte kreuzten sich zwei Wörter, das eine Wort GOD in der Senkrechten, das andere, TOT, in der Waagrechten, was zu allerhand zum Teil abenteuerlichen Vermutungen und Interpretationen führte. Eingefügt waren nur wenige Wörter, die aus mehr als drei Buchstaben bestanden. 3 senkrecht : ANTANANARIVO, 7 waagrecht : BOLEYN, 5 senkrecht : PRADA, 13 waagrecht : ZWEI.

Merkwürdig die vielen beschriebenen Zettel, zum Teil zerknittert, andere mit Fettflecken. Lauter Wörter aus drei Buchstaben und mit einem O in der Mitte. Das ging von AOK (Allgemeine Ortskrankenkasse) bis zu ZOO. Nicht nur auf Deutsch: SON, MON, YOU, GOS, SOT, COS, POL, NON........ Weit über dreissig Wörter. Und viele unbeschriebene karierte Blätter.

Merkwürdig vor allem, dass die Fragen zu diesem Kreuzworträtsel nicht aufzufinden waren.

Im Badezimmer stiessen die Polizeibeamten auf eine geöffnete Schachtel mit ungebrauchten schwarzen Präservativen. Zu Diskussionen und weiteren Untersuchungen führte der Fund in der untersten Schublade der Kommode im Schlafzimmer: ein mit Erde beschmutztes Taschentuch, einige eingetrocknete Blutstropfen an dessen Rändern. In der Küche ein KABA-Schlüssel neben dem Herd an einem rotem Bändel, dessen Herkunft und Bedeutung unklar blieb.

Einem besonders eifrigen Beamten glitt ein roter Reiseführer, Baedekers AUSTRALIEN, aus der Hand und schlug am Boden auf. DOWN UNDER . Ein blauer, von Hand geschriebener Brief löste sich aus den Seiten und lag nun offen auf dem sauberen Boden.

Aber auch das half nicht weiter. Ein Glück, dass « Das Auge » nichts davon erfuhr.

Im von Hand geschriebenen undatierten Brief stand :

Lieber, lieber Georgy
Ich danke Dir für Deine Zuneigung, für Deine Fürsorge und natürlich auch für Deinen Antrag kurz vor Ostern, mich heiraten zu wollen. Und ich denke immer wieder zurück, wie alles angefangen hat, und ich muss dabei heute noch schmunzeln: mit dem Wasserbett, das Du einst gewonnen hast, schon damals ein leidenschaftlicher Löser von Kreuzworträtseln. Alle haben damals laut darüber gelacht und ihre Witze gemacht. Auch Du, lieber Georgy, du warst der Lauteste. Du erinnerst dich doch ?

Wie Du schon seit einiger Zeit weisst :Ich habe mich vor einem halben Jahr entschieden, unser Land und unsere schöne Stadt am See zu verlassen. Nicht wegen des zunehmenden Mülls auf Strassen und Plätzen und nachdem es doch schon seit langem feststand, dass die Natur, dass Gott es mir versagt, je Kinder zu bekommen. Und ich bin auch nicht mehr die Jüngste. Aber ich wäre immerhin noch um einiges jünger als jene Italienerin, die noch mit über 60 angeblich glücklich geboren hat. So vermeldete wenigstens « Das Auge » letztes Jahr.

Ich habe ein Angebot aus Queensland angenommen, zufällig, eine interessante und gut bezahlte Sache: Säuberung und Sauberhaltung der Highways in Queensland. Die Buchaltung machen andere. Stell Dir vor : der Bottle Way (Bruce Highway) ist unter meine Fuchtel gekommen. Ein fröhlicher Bushman mit mächtigem rötlichen Bart steht mir zur Seite. Er spricht zwar kein Wort Deutsch. Und sein Englisch gibt mir immer wieder Rätsel auf. Aber wir verstehen uns bestens. Die Entsorgung von Millionen von Bierflaschen, von Glas also, aber auch von Alu-Dosen XXXX wird meine Hauptaufgabe sein. Doch auch die andern fortgeworfenen Dinger von einigem Wert müssen systematisch gesammelt und dann in riesigen Anlagen in der Nähe von Brisbane recycliert werden. Und Brisbane ist eine Millionenstadt, produziert Abfälle, davon kannst Du bloss träumen. Das habe ich aber erst hier unten erfahren.

Ich habe mir bereits in der ersten Woche ein gebrauchtes Wohnmobil gekauft. Das machen übrigens viele Australier so. Besonders die, welche die Altersrente beziehen. Ich habe mir zudem vor zwei Wochen ein einfaches Haus aus Holz in der kleinen Ortschaft mit dem lustigen Namen Burpengary gekauft. Du glaubst es nicht, es gibt tatsächlich einen kleinen Ort hier mit dem Namen Burpengary. To burp heisst : rülpsen, aufstossen, ein Bäuerchen machen, aber das wirst Du wohl schon längst wissen. Aber ich habe das erst hier in down under gelernt. Das Haus ist weiss gestrichen wie die meisten Häuser hier. Ohne Wasserbetten. Das Haus hat keinen Keller und keine Garage. Aber das braucht man hier nicht. Für Deine schöne
Eigentumswohnung könntest Du hier etwas abseits gleich drei Häuser mit grossem Umschwung kaufen. Grosse, begehbare Schränke im riesigen Schlafzimmer, einen Esky für eine Grossfamilie samt Verwandtschaft und in der zentral gelegenen Küche eine mächtige Kochinsel, von wo aus man in jedes Zimmer sehen kann. In fast jedes.

Burpengary liegt an der Strasse und Bahnlinie von Brisbane nach Caboolture. Man kann auch mit dem Zug hinfahren, mit dem Caboolture-Train.

Ich danke Dir nochmals für alles, was Du für mich gemacht und ausgedacht hast. Bleib Deinen Kreuzworträtseln treu. Und wenn einmal die Frage auftaucht : Wie nennt man Australien auch noch ? Du weisst das natürlich. Ohne Lexikon oder Internet. Und ohne meine Hilfe.

Und nun schliessse ich hier und drücke Dir in Gedanken einen festen Kuss auf die Stirne.

Eva-Maria

Im Boulevard-Blatt « Das Auge » , das regelmässig am Samstag ein kniffliges Kreuzworträtsel aufweist, taucht seither mit einiger Regelmässigkeit die Frage auf : Erste drei Buchstaben des Namen eines leidenschaftlichen Kreuzworträtsellösers ?

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